Die Baudynamik befasst sich mit auf Bauwerke einwirkenden Schwingungen und Vibrationen, die von Maschinen oder anderen Störquellen emittiert werden. Diese Schwingungen müssen zunächst lokalisiert, gemessen und analysiert werden. Bei zu hoher Belastung durch Schwingungen bzw. Vibrationen ist eine Maßnahme zur Schwingungsreduktion erforderlich. Dies kann durch dynamische Systemabstimmung oder Maßnahmen wie Isolierung, Dämpfung oder Tilgung erfolgen.
Schwingungen bzw. Vibrationen können standsicherheitsrelevant, als störend wahrnehmbar oder unverträglich für bestimmte Gebrauchszustände sein.

Standsicherheit

Glockentürme, Masten, Tribünen oder Brücken sind schwingungsanfällige Strukturen, die durch Wind-, Personen- oder sonstige harmonische Anregung zu Schwingen beginnen. Durch gezielte Messungen an der tragenden Struktur und Auswertung nach einschlägigen Regelwerken kann ermittelt werden, ob die Schwingungen schädlich für das Bauwerk oder etwa unkomfortabel für den Nutzer sind. Sind die Schwingungen zu groß, können diese mit geeigneten Maßnahmen reduziert werden.

Komfort

Störende Vibrationen oder Erschütterungen aus der Umgebung durch Bahnverkehr, Maschinenbetrieb oder andere Einwirkungen können bereits vor Baubeginn prognostiziert und durch Anpassung der Fundamentabmessungen oder Entkopplungsmaßnahmen auf ein verträgliches Maß reduziert werden. Durch vorausschauende Planung und rechtzeitiges Ergreifen von Maßnahmen können spätere Einschränkungen in der Gebrauchstauglichkeit oder aufwändige nachträgliche Maßnahmen vermieden werden.

Präzision

Besonders empfindliche Einrichtungen, zum Beispiel in Laboren oder Operationssälen stellen hohe Ansprüche an die Umgebungsruhe. Die Übertragung von Erschütterungen durch Straßen- oder Schienenverkehr, sowie durch Personen aus dem nahen Umfeld sind unbedingt zu vermeiden. Hierfür sind besondere Voruntersuchengen mit hochempfindlichen Messgeräten erforderlich und die Ergebnisse in die Planung zu integrieren.